Regenwurm

Der Regenwurm – ein wirklich besonderes Tier. Zwar sind Regenwürmer taub, blind, stumm und können sich nur kriechend fortbewegen. Sie sind also auf den ersten Blick lediglich ein Strich in der Landschaft. Dieser Strich hat es jedoch in sich, denn Regenwürmer produzieren einen natürlichen Dünger, der zu den besten der Welt zählt. Nicht ohne Grund ist Wurmhumus ein echter Geheimtipp für jeden leidenschaftlichen Gärtner, der auf ein biologisches Düngemittel setzt und keine Lust hat, die „chemische Keule“ in seinem Garten zu schwingen.

Der Regenwurm: Ein reges Lebewesen

Weltweit lassen sich mehr als 3.000 Arten von Regenwürmern zählen. In Deutschland sind über 40 Arten vertreten, wovon der Gemeine Regenwurm die bekannteste Sorte ist. Dieser kann eine Länge von 30 Zentimetern erreichen. Übrigens rührt der Name Regenwurm nicht davon, dass die Tiere bei Niederschlag an die Erdoberfläche kommen. Der Begriff geht vielmehr auf das 16. Jahrhundert zurück, in dem den Tieren der Name „reger Wurm“ aufgrund ihrer aktiven Lebensweise verliehen wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dann aus diesem Begriff der Name Regenwurm. Tatsächlich machen sich Regenwürmer bei Niederschlag auf den Weg an die Erdoberfläche, da sie im Erdreich ansonsten ertrinken würden.

Wikipedia schreibt dazu:

Regenwurm in anderen Sprachen: Auf den eigentlichen Aufenthaltsort des Wurms bezogen sind dagegen beispielsweise die englische Bezeichnung „earthworm“, wobei auch „rain worm“ gebräuchlich ist, das türkische „yer solucanı“ und der französische Begriff „ver de terre“ (Erdwurm).

Im Verhältnis zu seiner Körpergröße gilt der Regenwurm als eines der stärksten Tiere weltweit. Regenwürmer sind zudem sehr fleißige Lebewesen, die den gesamten Tag über arbeiten und fressen.

Der Regenwurm und seine verschiedenen Arten

Den klassischen Regenwurm gibt es übrigens nicht, denn allein in unseren Gefilden gibt es mehr als 40 verschiedene Arten. Besonders bekannt hierzulande sind der Kompostwurm und der Tauwurm.

Erblickt man einen Regenwurm, handelt es sich meistens um einen Tauwurm. Dieser ist bis zu 30 Zentimeter lang und lässt sich an seinem rötlich gefärbten Vorderende und dem blassen Hinterteil erkennen. Tauwürmer leben vorwiegend in Obstanlagen, Gärten und Wiesen. Der Tauwurm gräbt im Erdreich tiefe Gänge bis zu einer Tiefe von drei Metern und durchwühlt dabei sehr intensiv den Boden.

Der Kompostwurm – auch Mistwurm genannt – ist mit einer Länge von bis zu 14 Zentimetern kleiner als der Tauwurm und lässt sich durch seine rötliche Farbe mit gelben Ringen um den Körper erkennen. Seinen Namen hat der Kompostwurm nicht von ungefähr, denn er lebt beinahe ausschließlich in Komposthaufen. Er benötigt zum Überleben Erde, die besonders reich an organischem Material ist, wie es eben auf Komposthaufen zutrifft. Hauptsächlich dem Kompostwurm ist es zu verdanken, dass aus Küchenabfällen am Ende fruchtbare Erde wird.

Ein fleißiger Gartenhelfer

Generell kann sich jeder Gartenbesitzer keinen besseren Untermieter im Garten als den Regenwurm wünschen. Den ganzen Tag über gräbt er das Erdreich um, kompostiert altes Laub und sorgt mit seinem nährstoffreichen Kot für biologischen und hochwertigen Dünger im Garten. Durch das beständige Graben belüften Regenwürmer zudem den Erdboden und schichten Nährstoffe von unten nach oben. In einem Boden, der mit vielen Regenwurm-Gängen versehen ist, wird sich keine Nässe stauen; die Erde ist in diesem Fall in der Lage, den Regen wie ein Schwamm aufzusaugen. Zusätzlich finden Pflanzenwurzeln und wichtige Mikroorganismen in einem lockeren Boden optimale Bedingungen.

Regenwürmer graben und fressen praktisch ohne Pause. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenresten, Mikroorganismen und Blättern. Pro Tag verzehren sie etwa die Hälfte ihres Eigengewichtes. Während einer einzigen Nacht zieht ein Regenwurm bis zu 20 Blätter in seine Wohnröhre und klebt sie mit seinem Schleim fest. Bevor der zahnlose Wurm jedoch fressen kann, müssen Bakterien und Pilze die Pflanzenteile in mundgerechte Häppchen für ihn zerkleinern. Dies bedeutet, dass das Blatt verrottet – ähnlich wie in einem Komposthaufen.

Überleben – auch ohne Augen

Zwar besitzen Regenwürmer keine Augen, können jedoch dennoch auf Umwelteinflüsse reagieren und hell und dunkel unterscheiden. Hierfür verantwortlich sind lichtempfindliche Zellen, die sich auf der gesamten Körperoberfläche befinden. Diese Zellen sind eng mit dem Gehirn des Regenwurms verbunden. Wenn der Regenwurm während des Tages an die Erdoberfläche gelangt, nehmen die Sinneszellen Lichtunterschiede wahr. Daraufhin kriecht der Regenwurm wieder ins dunkle Erdreich zurück, um seine Haut vor einer Austrocknung zu schützen.

Atmung

Während des Tages halten sich Regenwürmer im feuchten und kühlen Erdboden auf und meiden Trockenheit und Sonne. Der hohe Bedarf an Feuchtigkeit von Regenwürmern lässt sich mit ihrer Atmung erklären. Die Abgabe von Kohlenstoffdioxid und die Aufnahme von Sauerstoff erfolgt durch die dünne, schleimige und feuchte Haut. Durch starke Sonneneinstrahlung würde es zu einer Austrocknung der Haut kommen, was das Atmen erschweren bzw. unmöglich machen würde. Aus diesem Grund tauchen Regenwürmer oftmals nur in den Nachtstunden an der Oberfläche auf und verbringen die Tage im feuchten Boden.

Fortpflanzung

Regenwürmer sind Zwitter. Sie besitzen also sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane. Um sich fortzupflanzen, paaren sich immer zwei Tiere, bei denen es zu einer wechselseitigen Begattung kommt. Hierbei legen sich zwei Regenwürmer mit den Vorderenden aneinander und tauschen Samenzellen aus. Diese werden im Inneren des Körpers aufbewahrt. Aus den befruchteten Eizellen entstehen dann Jungtiere. Wie lange die Entwicklung dauert, ist unter anderem abhängig von der jeweiligen Bodentemperatur. In unseren Breitengraden dauert sie etwa drei bis vier Wochen.

Fazit:

Regenwürmer sind Lebewesen, die großen Nutzen für jeden Gartenbesitzer mit sich bringen. Sie sind den ganzen Tag über damit beschäftigt, das Erdreich aufzulockern, indem sie Tunnelgänge graben. Aus ihren Ausscheidungen wird biologisch hochwertiger Dünger gewonnen – sogenannter Wurmhumus. Dieser zeichnet sich durch eine hohe Dichte an Nährstoffen aus, die ihn zurecht zu einem der beliebtesten natürlichen Dünger machen. Bei uns können Sie sowohl Wurmhumus als auch den Regenwurm kaufen.